Markt-Trends Q4 2024: Rückblick und Ausblick
Im vierten Quartal 2023 verzeichneten die Börsen positive Entwicklungen, während Inflations- und Zinssorgen nachließen. Erfahren Sie, wie diese Trends sich auf Ihre Anlagen auswirken und welche wichtigen Termine im ersten Quartal 2024 bevorstehen.
Und wie lief das Börsenjahr 2023?
Die Börse kannte nur eine Richtung.
INDEX | Jahresstart | Jahresende | Entwicklung in % |
---|---|---|---|
ATX | 3.126,39 | 3.434,97 | +9,87% |
DAX | 13.923,59 | 16.751,64 | +20,31% |
Tec DAX | 2.921,12 | 3.337,41 | +14,25% |
EuroStoxx 50 | 3.793,62 | 4.521,65 | +19,19% |
Dow Jones | 33.147,25 | 37.689,54 | +13,70% |
S&P 500 | 3.839,50 | 4.769,83 | +24,23% |
NASDAQ 100 | 10.939,76 | 16.825,93 | +53,80% |
Nikkei | 26.094,50 | 33.464,17 | +28,24% |
Die jüngere Generation würde sagen: „Die Börse geht steil.“
Die Auslöser waren genau die Faktoren, die wir in unserem letzten Newsletter für das 3. Quartal als Einflussfaktoren für den Herbst genannt hatten: INFLATION und ZINSEN.
1. Inflation
Die harmonisierte Inflation in Europa ist Gott sein Dank wieder gesunken.
Lag diese im November 2022 noch bei 10 % sank sie – auf Grund des restriktiven Eingriffes der EZB – auf nunmehr 2,90 %. (Zahlen von Oktober 2023)
Das gleiche Bild zeigt sich auch in den USA.
Dort ist die Inflation im gleichen Zeitraum von 7,1 % auf 3,1 % gesunken.
Somit scheint es, dass das Ziel der EZB als auch der FED nämlich die jährliche Inflationssteigerung bei rund 2,0 % zu halten wieder so gut wie intakt ist.
Was heißt das nun für den zweiten wichtigen Einflussfaktor.
2. Zinsen
Die amerikanische FEB hat den Leitzins letztmalig im Juli 2023 angehoben. Aktuell liegt dieSpanne zwischen 5,25 % – 5,50 %.
Zum Vergleich: Der Leitzins in der Eurozone liegt bei 4,50 % und wurde letztmalig im September
2023 angehoben.
Aber was heißt das jetzt für die Zukunft, wohin geht die Reise?
Es steht und fällt alles mit den Wirtschaftsdaten. Je schlechter die Daten, desto positiver für die Börse. Schlechte Wirtschaftsdaten sagen nichts anderes aus, als das die Wirtschaftsleistung zurückgeht. Warum: Weil die Preise und die Zinsen so stark gestiegen sind.
Würde die FED beziehungsweise die EZB die Zinsschraube noch weiter andrehen, würgen wir die Wirtschaft komplett ab. Wer Zeitung liest und Nachrichten schaut, dem wird auffallen, dass die erste Insolvenzwelle voll im Gange ist. Sowas nennt man dann „Marktbereinigung“.
Was wird also passieren: Die FED als auch die EZB werden den Leitzins in nächster Zeit nicht mehr anfassen, um zu sehen, ob die Inflation auch wirklich das macht was von ihr erwartet wird.
Nämlich in einer Bandbreite von 2,0 % herumzudümpeln.
Wenn das so eintritt, werden die Notenbank langsam den Druck aus dem Markt nehmen und erste kleine Zinssenkungen vornehmen. Steigt die Inflation dadurch wieder, gibt es eine auf den Deckel.
Also Zinsen wieder rauf.
Die Börsen sind – wie eingangs erwähnt – im letzten Quartal ordentlich gestiegen. Auch dazu ein kurzer Exkurs. Man könnte jetzt denken, wieso steigen die Börsen, es ist doch zinsseitig noch gar nichts passiert. Das ist richtig und trotzdem falsch. Zum einen war es schon sehr beruhigend, dass die Notenbanken die Leitzinsen unverändert gelassen haben, zum anderen ist die Börse unserer Zeit 6 bis 9 Monate voraus. Die Börse spiegelt nämlich nicht das aktuellen Marktumfeld wieder, sondern blickt schon in die Zukunft.
Ist jetzt für 2024 alles in Butter?
Wir glauben nicht. Und schon folgen unsere Antworten.
1. Window-Dressing
An der Börse gibt das schöne Wort „Windows-Dressing“ was nichts anderes bedeutet, als das ich zu Jahresende schnell noch die Aktien kaufe die am Bestens im Jahr performed haben.
Beliebt besonders bei Fondsmanagern. Was gibt es Schöneres als im Jahresabschluss-Bericht aufzeigen zu können, dass man auch dabei war. Ja, auch dann, wenn man alles verschlafen hat und erst auf den letzten Drücker gekauft hat.
Dadurch steigen Jahres-High-flyer noch etwas weiter und es gibt dem gesamten Aktienmarkt ein bisschen Schub. Wie lange der Schub dann hält, lassen wir mal offen.
2. Aktien vs. Anleihen
Hohe Zinsen sind für Sparer bzw. risikolosere Anleger ein Segen. Wenn wir mal annehmen, dass die Zinsen im kommenden Sommer wieder leicht zurückgehen, wäre es ja blöd, oder anders ausgedrückt nicht klug, zu warten. Für risikoaverse Anleger wäre eine durchaus denkbare Option jetzt Anleihen mit fixer Verzinsung, gute Bonität und laaaaaange Laufzeit zu kaufen.
Woher soll das Geld für den Kauf der Anleihen den kommen? Und jetzt sprechen wir mal nicht über den Privatinvestor, sondern eher über institutionelle Investoren wie Versicherungen, Pensionskassen, …
Aktien jetzt mit ordentlich Kursgewinn verkaufen und das Ganze dann in fix verzinste Anleihen geben. Klingt logisch und macht Sinn.
Daher wird es für das neue Jahr 2024 überproportional wichtig sein zu wissen:
- was ich kaufe
- wann ich kaufe und
- wofür ich kaufe.
AUSBLICK TERMINE IM 1. QUARTAL 2024
- 22.01.2024: Sitzung der Bank of Japan in Japan
- 25.01.2024: Sitzung der Europäischen Notenbank in der EU
- 31.01.2024: Sitzung der US Notenbank FED in den USA
- 01.02.2024: Sitzung der Bank of England im Vereinigten Königreich
- 07.03.2024: Sitzung der Europäischen Zentralbank in der EU
- 18.03.2024: Sitzung der Bank of Japan in Japan
- 19.03.2024: Sitzung der US Notenbank FED in den USA
- 21.03.2024: Sitzung der Bank of England im Vereinigten Königreich